Katharina & Stefan

Reisedaten

Tour:
14.05.2018 – 24.05.2018
Von Uppsala nach Abisko

Unterkunft:
Diverse Parkplätze
Im Nowhere
Fyrishov Stugby och Camping
Arctic Camp Jokkmokk

Aktivitäten:

  • Minigolf
  • Golf
  • Mit einem Ruderboot fischen gehen
  • Fotografieren
  • Wandern
  • Eistauchen
  • Museen besuchen
  • Im Sumpf untergehen
  • Renntiere von der Strasse jagen
  • Elche bestaunen

In Richtung Norden – Polarkreis wir kommen

Bei 27°C kam es uns nicht so vor, als wären wir inmitten Schwedens. Wir rechneten mit viel tieferen Temperaturen und Regen – waren aber über das mediterrane Wetter sehr glücklich. Unser Reisewetter war uns aussergewöhnlich hold, so dass wir kaum Regen hatten und frischere Temperaturen erst etliche Kilometer nordwärts in Richtung Polarkreis erfahren durften.

Uppsala – die Studentenstadt?

Von einer Studentenstadt (älteste Universitätsstadt in Schweden) erwartet man doch keine jungen Leute zu sehen, da diese ja am Studieren sind. Wir glauben, die Unis gaben ihren Schülern bei diesen Temperaturen hitzefrei. Am Fluss entlang in Richtung Stadtkern waren die Wiesen und Stege gut gefüllt und zeigten uns ein lebhaftes Uppsala.

Zusammen mit unserem Besuch aus der Schweiz (Katharinas Eltern und ihr Gotti mit Partner) erkundeten wir die kleine Stadt und ihre Sehenswürdigkeiten. Zu diesen zählen sicherlich die Domkirche, der Obelisk, das Schloss mit seinem botanischen Garten und die Promenade am Fluss Fyrisån mit seinem Park. Speziell zu erwähnen ist auch unser Mittagessen in der Villa Anna. Mit gerade mal zwei Menüs zur Auswahl (Fisch oder Schwein) zauberte die Küche ein kulinarisches Meisterwerk. Unerwartet und mit vielen nicht alltäglichen Zutaten war dieses Essen schlicht genial.

Falun – tief in der Kupfermiene

Wir entfernten uns von der Küste in Richtung Falun, um dort die bekannte Kupfermiene Falu Gruva zu besichtigen. Die 1000 Jahre alte Grube wurde in den 90er Jahren still gelegt und zu einem riesigen Museum umgewandelt, welches 2001 zu einem Unesco Welterbe erklärt wurde.

Bei der Besichtigung der Mine gingen wir bis ca. 60m tief in die Erde hinunter. Die Stollen und Höhlen waren mehrere hundert Jahre alt und noch in einem tadellosen Zustand. Es sei den Mineralien zu verdanken, dass organische Materialien, wie zum Beispiel Holz, auch bei dieser feuchten Umgebung kaum verrotten. Bei unserem Besuch wurden wir also genau für eine Stunde konserviert.

Im Dorf selbst zählen einzelne Häuser auch zum Weltkulturerbe und sind ebenfalls sehenswert.
Uns zog es zudem noch in das Olympiadorf Lugnets, welches überhalb von Falun liegt. Eine kurze, aber steile Wanderung zur Sprungschanze und dessen Museum brachte uns die ultimative Aussicht. Für Sportbegeisterte gibt es hier einige Sportarten zu erleben – dies aber erst in den Sommermonaten oder im Winter.

Der Küste entlang in Richtung Luleå

Auf unserem Weg an der Küste entlang nach Norden erlebten wir einige schöne Momente und konnten die Natur in vollen Zügen geniessen. In Norrfällsviken nutzten wir die Gelegenheit und liehen uns ein Ruderboot, welches zufälligerweise an diesem Strand lag, für einen kurzen Angelausflug aus. Im Wasser treibend und mit herrlichem Sonnenschein auf der Haut wollte uns wohl auch kein Fisch stören. So gingen wir mit viel neuer Energie und ohne Fisch ans Land zurück.

Die gewonnene Energie wurde anschliessend bei einer Partie Golf und einer kurzen Wanderung im Skuleskogen Nationalpark eingesetzt. Auch hier wurden wir mit einem unglaublichen Ausblick über die Wälder und die Schärenlandschaft Schwedens belohnt.

Je weiter es in Richtung Norden ging, desto wilder und rauer wurde die Natur. Auch die farbenfrohen und architektonisch interessanten Städtchen veränderten sich zu eher zweckmässigen und gewöhnlichen Siedlungen. Gekoppelt mit eher bewölktem Wetter, kamen uns Umeå, Piteå und Luleå noch trister vor, als sie es bei Sonnenschein wohl sein würden.

Fahrt nach Jokkmokk

Ein Städtchen, was trotz Wolken und Regen immer farbenreich daher kommen wird, haben wir in Gammelstad gefunden. Trotz seinem Namen, ist die Kirchstadt sehr sehenswert. Die kleinen Häuschen, welche im typischen Kupferrot gestrichen sind, stehen unter Denkmalschutz.
Als kulinarisches Highlight haben wir in der kleinen und schmucken Pizzeria (einzigstes Restaurant) eine Rentierpizza gegönnt. Diese Erfahrung können wir weiter empfehlen.

Weiter in Richtung Norden fielen nun auch die Temperaturen – auch wenn sie bei Sonnenschein kurze Hosen erlaubten, hätte man bei Wolken und Nieselregen am liebsten einen wasserdichten Schlafsack an. Bei unserem älteren Camper-Model hätten wir über Nacht wohl die Standheizung benutzen können, doch wäre der daraus resultierende Benzingeruch schlimmer gewesen. Mit unseren Decken und einer Wärmeflasche hatten wir immer gemütlich warm.

Die Infotafel zum Polarkreis hätten wir beinahe übersehen, so dass wir zu diesem vermeintlichen Rastplatz nochmals auf der Strasse wenden mussten. Zum Glück hatte Katharina die Augen auf.
Solche Dinge muss man doch irgendwie Festhalten und gebührend huldigen.

Jokkmokk selbst ist weniger ein Touristenmagnet. Wir wissen zwar nicht, wie es im Winter aussieht, doch ohne Schnee und Polarlichter gibt die Durchfahrstadt ausser dem sehenswerten Samen (Ureinwohner Skandinaviens) Museum eher wenig her. Vielmehr ist Jokkmokk ein Ausgangsort für Kvikkjokk und den Sarek Nationalpark. Diesen liessen wir aber aus, da wir weder einen Guide noch Wanderequipment für mehrtägige Touren dabei hatten.

Im Nirgendwo – wo sich die Renntiere und die Elche gute Nacht sagen

Über Porjus sind wir quer durch die Pampa in Richtung Stora Sjöfallets Nationalpark gefahren und haben auf diesem Weg Einiges erlebt. In Lappland ist es beinahe an der Tagesordnung, dass man Renntieren begegnet und sie fast von der Strasse tragen muss. Auch wenn diese Tiere meistens an der Strassenseite friedlich essen, haben sie die Tendenz vors Auto zu springen, um anschliessend vor diesem zu flüchten. Auch Elche sind uns begegnet und haben unsere Grössenvorstellungen übertroffen. Diese Tiere sind aber eher scheu und sehr selten zu sehen.

Fast am Ende und kurz vor der Norwegischen Grenze erreichten wir das kleine «Örtchen» Vietas, welches nicht mehr als ein Haus, das Nationalpark-Gebäude und einen Bootsanlegeplatz beinhaltet. Der Helikopterlandeplatz wurde laut dem Eigentümer aufgegeben. Die Helikoptertouren über den Nationalpark starten neu von Porjus aus.

Mit viel Neugier, was in dieser rauen und unbekannten Region noch so kommen mag, fuhren wir etwas weiter in Richtung Ritsem. Als wir das nächste Staubecken des Akkajaure Sees/Flusses erreicht haben, staunten wir nicht schlecht, als wir das viele Eis auf dem See sahen. Weiter oben war sogar der ganze See gefroren. Der richtige Ort und die richtige Zeit für einen Tauchgang – einen Crash-Ice Tauchgang. Da genau jetzt bei meinem Trockentauchanzug die Halsmanschette reissen musste, blieb mir nichts anderes übrig, als den Tauchgang mit meinem 7mm Neoprenanzug zu machen. Bei frostigen 2-4°C Wassertemperatur ein «cooles» Abenteuer. Das Lichtspiel unter dem gebrochenen Eis und den freischwimmenden Eisschollen war ein unvergessliches Erlebnis und alle Erfrierungserscheinungen wert.

Wichtig zu sagen ist, dass es hier vielfach kein Mobilnetz gibt und auch keine Tankstellen. Man sollte sich daher gut ausrüsten, bevor man sich ins «Nowhere» begibt.

Abisko Nationalpark

Der Frühling ist gerade erst in Abisko angekommen und hat die Landschaft vom letzten Schnee und Eis befreit. Der kühle Wind vom noch gefrorenen See lässt einem aber immer wieder daran erinnern, dass es immer noch sehr kalt werden kann.
Die Natur und die Wanderung zum nahegelegenen Gipfel (im Sommer auch mit einem Sessellift erreichbar – zurzeit defekt) war sehr beeindruckend. Den Weg hinunter durch das noch etwas zu feuchte Terrain und die Moorlandschaft war dann doch etwas schwieriger als erwartet.

Mit vielen neuen Erlebnissen und unvergesslichen Momenten geht es nun weiter nach Norwegen. Wir freuen uns auf Fjorde und das klare Wasser der Nordsee.

Eiskalte Grüsse
Stefka

Uppsala

Falun

Fahrt nach Luleå

Luleå nach Jokkmokk

Lapland

Abisko